KRAUTOSTHEIM Kirche

Johanneskirche Krautostheim

Johanneskirche

 

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Evang.-Luth. Pfarramt Ehegrund

Pfarrerin Christina Neunhoeffer und Pfarrer Jakob Neunhoeffer

Pfarrbüro

Krautostheim 56

91484 Sugenheim

Tel. 09165 244

E-Mail: pfarramt.ehegrund@elkb.de

Bürostunden des Pfarramts mit Erreichbarkeit der Pfarramtssekretärin:

Montag, 9:00 bis 12:00 Uhr, Mittwoch, 9:00 bis 12:00

 

 

Zur Geschichte:

Krautostheim ist ein Ort der „fränkischen Landnahme“ und bereits 750-779 als Ausstattung des Klosters Fulda belegt. Als „Ostheim“ liegt es östlich der Mutterpfarrei Herbolzheim und hat aufgrund seines Krautanbaus seit dem 14. Jahrhundert den Zusatz „Kraut-“ bekommen. Krautostheim zählt zu den vier „Osing-Orten“, die die Freimarkung Osing alle zehn Jahre unter ihren „Rechtlern“ verlosen. Näheres können Sie auf der Osing-Hütte und im Museum in Herbolzheim erfahren.

Seit 1372 ist die Pfarrei beurkundet, vom spätmittelalterlichen Kirchengebäude dürften Reste im Chorturm erhalten sein, in dem sich heute die Sakristei befindet. Patrone waren die Würzburger Fürstbischöfe bzw. die Herren von Seinsheim (Kondominat), die dem Ort das Marktrecht verliehen. 1597 wurde erstmals ein evangelischer Pfarrer eingesetzt und abgesehen von kurzen katholischen Zeiten während des 30jährigen Krieges (1626-31, 1634-49) blieb der Ort evangelisch. 1655 gingen die Seinsheimer Besitzungen auf die Grafen von Schwarzenberg über. 1790 zählte Krautostheim 32 Schwarzenberger und 37 Würzburger Untertanen. 1774/75 wurde die bestehende Kirche im „Markgrafenstil“ des Ansbacher Baumeisters David Steingruber erbaut. 1952-54 erfolgte eine Renovierung im nüchternen protestantischen Nachkriegsstil: Nahezu alle farbigen Gestaltungen wurden abgebeizt und mit einem Braunton überstrichen.

Altar, Emporen und Kanzel nach 1954

Altar, Emporen und Kanzel nach 1954

Die letzte Renovierung von 2002-2004 ging den Weg wieder zurück. Man gestaltete die Decke erneut in ihrem ursprünglichen Farbton, marmorierte die Holzpartien wieder, bildete den Schalldeckel und die Kanzelkrone nach alten Fotos nach und verbrachte die Bilder wieder neben den Altar. Ebenso wurde die Steinmeyer-Orgel grundsaniert und in ihrer farbigen Fassung wieder hergestellt.

Rundgang durch die Kirche

Im Osten finden Sie den Altar, über dem die Orgel angebracht ist, rechts daneben die Kanzel. Vorbild dieses Aufbaus mag die 45 Jahre ältere Kirche in Ingolstadt gewesen sein, mit der Krautostheim seit Ende des 16. Jahrhunderts eine Pfarrei bildete.

Die Orgel:

Der fünfteilige Prospekt mit drei Türmen stammt wohl aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Die Orgel selbst ist aus dem Haus Steinmeyer, wurde 1918 eingebaut und 2004 grundlegend saniert.

Der Altar:

Die blaue und ockerfarbene Marmorierung erscheint ursprünglich und wurde bei der letzten Renovierung wieder hergestellt. Das Holzkruzifix wurde erneut bemalt, allerdings wurde die Bauernmalerei von 1954, die das Grab im Hintergrund stilisierte, übermalt. Gerahmt wird der Altar von zwei Pilastern, neben denen wieder die ursprünglichen Bilder angebracht wurden: Die beiden Sakramente Abendmahl und Taufe sind darauf dargestellt. Das linke Bild der Johannestaufe wurde 2004 zum „Patenbild“ der vormals namenlosen Kirche. Sie wurde am 19. Dezember 2004 nach einer Dorfbefragung als „Johanneskirche“ wieder eingeweiht. Die „Spendenbescheinigungen“ in Form von weißen Tafeln wurden wieder darüber angebracht: A.M. Schellin aus Ingolstadt mit ihrer Spende von 1774 zur Erbauung der Kirche sowie Johann Georg Benz, der mit seiner Ehefrau 1810 zur Vergoldung und Fassung von Orgel, Altar, Kanzel und Taufstein beitrug.

Kirchenbild um den 1. Weltkrieg: Das Siebnergestühl ist rechts noch sichtbar, die Kanzelkrone und die farbige Deckengestaltung.

Kirchenbild um den 1. Weltkrieg: Das Siebnergestühl ist rechts noch sichtbar, die Kanzelkrone und die farbige Deckengestaltung.

Die Kanzel:

Der Schalldeckel ist aus dem Jahr 2004 und alten Fotos nachgebildet – 1976 war noch zu lesen, dass „Reste auf dem Dachboden des Langhauses“ zu finden seien. Die Medaillons der vier Evangelisten wurden restauriert und wieder vom Treppenaufgang (seit 1954) an den Kanzelkorb angebracht.

Das Buntglasfenster:

An der Südseite befindet sich ein Buntglasfenster aus der unmittelbaren Nachkriegszeit. Es wurde gestiftet als Dank dafür, dass einer der beiden Söhne der Familie Beyer aus dem 2. Weltkrieg wieder zurückkehrte.

Der Taufstein:

Der Taufstein

Er stammt ebenfalls aus der Anfangszeit der Kirche, ist von der Figur des Johannes des Täufers bekrönt und wurde wohl von „JGB“ in der heutigen Form gestiftet. Die Initialen verweisen auf Johann Georg Benz und seine Ehefrau („MMB“), von denen auch das Vortragekreuz (für feierliche Einzüge und Beerdigungen) links vom Altar aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammt. Die Inschrift am Taufstein lautet: „Kinderlos sind wir – doch Kinderfreunde wie Jesus.“

Das Kirchenschiff:

Nach der Renovierung 2004, die nur durch die hohe Spendenbereitschaft und den Arbeitseinsatz der Krautostheimer selbst möglich war, sehen wir wieder die farbige Deckengestaltung, die wohl in den 1920er Jahren überstrichen worden war. Im Mittelpunkt steht das Auge Gottes im Dreieck der Dreieinigkeit mit Strahlenkranz. Die heutige Farbgestaltung ist neu aufgebracht, lediglich die acht textilstrukturähnlichen Kleinfelder um das Auge Gottes sind original freigelegt, um ihre Besonderheit zu zeigen. Die Originalfassung schlummert unter einer Kalkschicht und der heutigen originalgetreuen Farbgebung.

Das Kirchenschiff

Fotos:

Foto-Digital-Studio Heckel, Thormann, Ruttmann

Herausgeber:

Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Krautostheim, Krautostheim 70, 91484 Sugenheim, Tel: 09165/995606, Fax: 09165/995607